Die eingeladenen Gäste zum G7-Treffen in Deutschland, aus Südafrika, Indien, Indonesien, Argentinien und dem Senegal, kamen in der Berichterstattung eigenartiger Weise nicht groß heraus.
Von Bernd Häfner – Dabei hat doch Kanzler Olaf Scholz diese demokratischen Staaten der Südhalbkugel, die nicht auf der G7 Linie für Russland-Sanktionen liegen, eingeladen, um sie wenigstens dazu zu bewegen, diese Sanktionen nicht zu unterlaufen.
Die BRICS-Tagung wenige Tage zuvor, ist sicher auch nochmals von Russland genutzt worden, hier Pflöcke einzuschlagen.
Wir alle wissen, mit welchen Mitteln gerade China, aber auch Russland z.B. in Südafrika tätig ist. Von Krediten bis zur tatkräftigen Personalunterstützung steht Südafrika in der Schuld dieser Staaten.
Umso interessanter wären Interviews südafrikanischer Regierungsvertreter vor und nach den G7-Gesprächen gewesen.
Von Herrn Ramaphosa war kein einziger Satz zu vernehmen. Auch alle anderen Staatsgäste schwiegen.
Nur die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor gab ein Interview auf wenige Fragen, kurz vor Mitternacht, in nur einem Fernsehkanal.
Keine Antwort ist auch eine Antwort, hat man sich wohl im südafrikanischen Lager gedacht. Dort wo es um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ging, das Töten der Zivilbevölkerung, die bewusste Zerstörung ganzer Großstädte, dort forderte sie Verhandlungen. Ihr Hinweis, Südafrika war bisher in den Fragen, die zu diesem Krieg geführten haben, nicht involviert, so könne man nicht danach fragen, welche Stellung Südafrika zu dieser Auseinandersetzung habe. „Wir können nicht Partei ergreifen, aber wir wollen Frieden“, so Frau Pandor wörtlich.
Für mich, als politischer Beobachter, der auch die südafrikanische Geschichte der letzten 30 Jahre verfolgt hat, mutet diese Aussage sehr kleinlaut an. Gerade die Menschenrechte, der Schutz des Lebens jeden Individuums, müsste einer südafrikanischen Regierungsvertreterin eine eindeutige Aussage wert sein.
So aber wird man die Vermutung nicht los, hier werden BRICS-Seilschaften geschützt.
Die G7 haben für Infrastrukturmaßnahmen in den südlichen Ländern mehr als 600 Milliarden Euro beschlossen.
Wohl gemerkt bares Geld, keine Kredite, die diese Staaten noch mehr in die Verschuldung und damit in die Abhängigkeit anderer führen.
Die zusätzlich nach Deutschland eingeladenen Gäste und damit auch Südafrika, haben die Chance für eine deutliche Stellungnahme zu diesem abscheulichen Krieg vertan.
Ob sie wohl auch die Milliarden Euro nicht haben wollen ?