Im magischen Quadrat der Wirtschaft, bestehend aus Zinssätzen, BIP-Wachstum, Inflationsrate und Arbeitslosenzahlen, hat sich einiges getan.
RME – Der Krieg in der Ukraine hat die Benzin- und Dieselpreise außer Kontrolle geraten lassen, und während in Europa noch Dieselpreise von 2,50 €/Liter (40 Rand) zu verzeichnen sind, ist der Preis in Südafrika lokal auf 25 Rand/Liter geklettert, ein Allzeithoch. Die europäischen Regierungen sind damit beschäftigt, diese Entwicklung zu bekämpfen, indem sie die Kraftstoffpreise und die Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr subventionieren, während der zuständige Minister Gwede Mantashe weder die Fähigkeit noch den Willen hat, den Leidensdruck der Bevölkerung und der Unternehmen zu lindern. Vielmehr verbringt er seine Zeit und missbraucht seine Position im Nationalen Exekutivkomitee ("NEC"), um sich in die Angelegenheiten anderer Ressorts wie DIRCO (Außenpolitik) und Inneres einzumischen.
Die Erhöhung der Treibstoffpreise und der damit zusammenhängenden Teile des Warenkorbs, die zur Berechnung der Inflationsrate herangezogen werden, haben diese nun auf 5,9 % und damit an die Obergrenze des vereinbarten Korridors zwischen 3 % und 6 % getrieben. Und das neben der Tatsache, dass der Produkt- und Dienstleistungskorb ständig verfälscht wird …
Die Zinssätze steigen ständig, denn das ist die einzige Antwort, die die Deppen bei der Reserve Bank und im Finanzministerium haben. Der Reposatz ist in den letzten sechs Monaten um 1,25 % auf 4,75 % p.a. gestiegen, was im gleichen Zeitraum eine Erhöhung des Leitzinses von 7 % auf 8,25 % p.a. zur Folge hatte.
In der dritten Ecke wuchs das südafrikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022 um 1,9 %, was das zweite Quartal in Folge ein Wachstum nach oben bedeutet und damit die Größe der Wirtschaft wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückbringt, mit einem realen BIP, das etwas höher ist als vor der COVID. Es gibt jedoch keinen Grund für Euphorie, da dies nichts mit den Bemühungen der Regierung zur Ankurbelung der Wirtschaft zu tun hat und die Zahl mit Vorsicht zu genießen ist, da sich die verheerenden Auswirkungen der Überschwemmungen in KZN erst im BIP für das zweite Quartal 2022 niederschlagen werden, das im September veröffentlicht werden soll. Positive Beiträge kamen vor allem aus den Sektoren Finanzen, Immobilien und Unternehmensdienstleistungen sowie Handel, und hier vor allem aus dem Groß- und Einzelhandel, dem Kraftfahrzeughandel, der Gastronomie und dem Beherbergungsgewerbe.
Und nicht zuletzt ist die Arbeitslosenquote in Südafrika erstmals seit fast zwei Jahren gesunken, und zwar von 35,3 % auf 34,5 %, während die Jugendarbeitslosenquote von 47,8 % auf 46,6 % zurückging. Die meisten neuen Arbeitsplätze wurden im sozialen Sektor, in der verarbeitenden Industrie und im Handel geschaffen, hier vor allem im Gaststätten- und Beherbergungsbereich, wo der Tourismus langsam wieder anzieht.
Unnötig zu erwähnen, dass es keine Innovationen, kein unkonventionelles Denken, keine einzigartigen Gegenmaßnahmen und keine stimulierenden Interventionen von den Rängen der Macht gibt, man ist dort "sicher" und so inkompetent wie unantastbar. Die Uhr tickt, zwei Jahre (im schlimmsten Fall) bis zu den nächsten Parlamentswahlen.
Ralph M Ertner – IntoSA
Aus dem Englischen übersetzt von Jörg-Henning Meyer