Zwei schicke BMW R1200 Chopper parken ein vor Nummer 43, Bree Street in der Innenstadt von Kapstadt. Lässig schwingt sich das junge Paar aus den Sätteln. Prinz und Prinzessin, arabischer Adel beim Einkaufsbummel. Ihr Ziel: Cape Cobra Leathercraft, das Haus für exotische Lederwaren.
Von Ludger Pooth – „Hi Richard“, grüßen die beiden. Man kennt sich. Stammkunden. Richard Schäfer ist der Verkaufsleiter bei Cape Cobra, ein gediegenes Familienunternehmen in dritter Generation mit einer 47jährigen Geschichte. Zu den prominenten Kunden gehören auch die britische Königsfamilie, Prinzessin Charlene von Monaco, die Schauspielerinnen Sandra Bullock, Jennifer Lopez and Anne Hathaway.
Der Name der Firma is schlau gewählt. Er macht aufmerksam. Die giftige Cape Cobra ist die gefährlichste Schlange am Kap der Guten Hoffnung. „Allerdings ist ihre Haut nicht für Portemonais oder Handtaschen geeignet“, sagt Richard Schäfer.
Cape Cobra Leathercraft benutzt Häute von Krokodilen, Schlangen, Echsen, Strauße und Stachelrochen. Für farbenfrohen Produkte, beispielsweise Hand- Reise- Brief und Aktentaschen, Geldbörsen, Gürtel oder Schuhe. Teure Luxusprodukte für Frauen und Männer. Gelegentlich bedient Cape Cobra auch ausgefallene Wünsche wie vor einigen Jahren die Polsterung eines Landrover Geländewagen in grün gefärbten Straußenleder.
Die edlen Häute sind aus Südafrika und Asien. Design und Herstellung geschehen in Kapstadt. Dabei ist Cape Cobra rücksichtslos: Keine Haut kommt von wilden Tieren. Alle stammen aus der Zucht. Die Familienfirma respektiert geschützte Tierarten. Die Häute unterliegen den strengen Verordnungen von CITES , The Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora. (Abkommen zum internationalen Handel von geschützten wilden Tieren und Pflanzen)
Robert Schäfer, Richards Bruder ist der Hauptgeschäftsführer von Cape Cobra und leitet die Herstellung der Luxuswaren in Kapstadt. „Wir nutzen die Häute komplett, wollen nichts verschwenden. Aus den Resten machen wir zum Beisiel Schlüsselanhänger oder Ringe.“
Designerin Justine Schäfer, Roberts Tochter beschreibt den Aufwand, der sich hinter den exklusiven Produkten von Cape Cobra verbirgt: „ Er ist ist kompliziert und braucht viel Zeit. Nicht nur weil alles von Hand gearbeit wird. Auch deshalb, weil jede Haut einzigartig ist, im Muster der Anordnung der Schuppen oder sogar Narben.“ Die Kunsthandwerker von Cape Cobra erhalten die natürliche Schönheit der Häute und passen sie dem jeweiligen Desgin an.“ Deshalb ist niemals ein Produkt aus exotischem Leder dasselbe“, versichert Justine Schäfer.
Cape Cobra hat eine unterhaltsame Geschichte, entstanden aus einer großen Liebe. Der verstorbene Patriarch Lothar Schäfer lernte das Handwerk in seiner Heimatstdat Offenbach. 1950 brachte ihn der Beruf mehrmals nach Ägypten. Dort lernte er seine zukünftige Frau Denise kennen. Ihre Wurzeln sind in Frankreich. Italien und Lebanon. Das Paar begab sich auf eine große Reise durch den afrikanischen Kontinent: Endstation Kapstadt. 1972 gründeten Lothar und Denise Schäfer Cape Cobra. 1990 kam der große internationale Erfolg in der Herstellung, dem Verkauf und Export von erstklassigen exotischen Lederwaren aus Südafrika.
Klar, das ist alles sehr teuer. Hält aber ewig.
Auch dieses Jahr feiert Südafrika im September, dem sogenannten Heritage Month, sein kulturelles Erbe.
PM - Der Tag mit den größten Feierlichkeiten – von...