Friday, September 22, 2023
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2 1/2 Jahre allein in SA, weil die Firma den Ehemann nicht gehen lässt

Sylvia und Dieter Quinnert betreiben das

Windermere / Quinns HOLIDAY HOME in Somerset West

Sylvia beantwortet uns einige Fragen zu ihrem neuen Leben in Südafrika und wie alles Anfing.

 

Kap Express: Was hat Euch bewogen, Deutschland den Rücken zu kehren?
Sylvia Quinnert: Zum Einen: Stress, Druck, Frustration, das „Deutsche“ System, nur noch eine Nummer zu sein. Schlicht weg „keine Zukunftsperspektive“ für die restliche Zeit unseres Lebens.
Zum Anderen: das Klima, Wetter, Sonne, Strand, Meer und Berge. Alles in so kurzer Zeit erreichbar, oder gar vor der Haustür. Dein eigener Chef zu sein, zu entscheiden was für dich und deinen Partner wichtig ist. Mehr Lebensqualität zu haben.
 
Kap Express: Warum Südafrika?
Sylvia Quinnert: Unsere Tochter ist 2002/2003 für knapp 6 Monate mit einer Freundin durch Afrika gereist, (nach Abitur, Ausbildung und Wartezeit auf einen Studienplatz) u.a. auch Südafrika. Dadurch haben wir den ersten Kontakt mit diesem tollen Land bekommen. Das Land und die Leute waren uns auf Anhieb sympathisch und ja, dann haben wir in den Folgejahren das Land lieben gelernt.
 
Kap Express: Stelle Dich und deine Familie vor.
Sylvia Quinnert: Das ist Mein Mann Dieter, er war in Deutschland gelernter Elektriker, hatte eine Zusatzausbildung als Werkstechniker gemacht. So hat er bis zum Schluss als Werks- und Heizungs- Techniker, vorwiegend für Großanlagen, gearbeitet.
Ich selbst, habe im Einzelhandel als Abteilungsleiterin für eine große Möbelfirma gearbeitet und die letzten Jahre in Deutschland eine zusätzliche Ausbildung zur Kosmetikerin gemacht.
Unsere Tochter lebt mit ihrem Mann und den Kindern(unsere Enkelkinder) in Deutschland

 
Kap Express: Stelle Euer Guesthouse vor.
Sylvia Quinnert: * Wir kauften uns ein Gästehaus, Nähe Kapstadt, in Somerset West, heute mit 4 schönen Doppelzimmern, 3 davon ausgestattet mit kleiner Küche oder Kitchenette. welche wir ein-, an- und umgebaut haben
* Wir leben im gleichen Haus und sind (fast) immer für unsere Gäste da, helfen wo immer es möglich ist. Es gibt selten ein NEIN, oder GEHT NICHT
* Deutsches Frühstück mit frisch, selbst gebackenen Brötchen oder schon mal Brot, verschiedene Wellness Anwendungen (Pediküre,- Maniküre, Massagen, Gesichtsbehandlungen etc.) Flughafentransfer, Taxifahrten, Fahrservice, Touren rund um Kapstadt, das Kap, V&A Waterfront und in die Weinregion und einiges mehr.
 
Kap Express: Was waren die grössten Hürden, die zu überquere waren, als alles begann?
Sylvia Quinnert: Nun, eindeutig, dass ich, Sylvia, die ersten 2 ½ Jahre zu 90% alleine in SA war, das Gästehaus mit allen Folgen und anfallenden Arbeiten alleine meistern musste. Dieter musste alleine in Deutschland bleiben, weil seine Firma auf die Vollendung seines Arbeitsvertrages bestanden hatte und er NICHT von Anfang an dabei sein konnte, unseren Neuen Traum zu leben.
 
Kap Express: Welches sind die besonderen Attraktionen in Eurer Umgebung?
Sylvia Quinnert: *Direkt vor unserer Haustür haben wir 3 Weinfarmen (Lourensford, Vergelegen, Morgenster) 1 Olivenfarm(Morgenster), einen super tollen Golfplatz(Erinvale)
*Der Helderberg mit einem Naturreservat, zum Wandern, liegt uns zu Füßen, ist in 10 min. erreichbar
* ans Meer sind es gerade mal 10km, oder 8 Autominuten, was will man mehr?
*In der Wal-Saison sind wir in ca. 45min in der Walhochburg Hermanus, fahren auf einer spektakulären Küstenstraße in den Sonnenuntergang
* 30min zum Flughafen * 40min zur Waterfront * 50min zum Tafelberg * oder auch Simonstown, Kap der Guten Hoffnung ist eine supertolle Tagesfahrt usw.
*ein paar Geheimtipps oder tolle Routen, wollen wir dann doch noch für uns behalten. Diese werden verraten, wenn die Gäste dann hier sind.
 
Kap Express: Was gefällt Dir besonders am Leben in Südafrika?
Sylvia Quinnert: Die Menschen, die Freundlichkeit, das Wetter, auch im Winter, die Selbständigkeit, die Gelassenheit, die Umgebung – Wasser, Berge, Ebene, selbst im Winter, immer Grün, die verschiedenen Jahreszeiten, schlicht weg Südafrika.
 
Kap Express: Was können Besucher von der der Regenbogennation lernen?
Sylvia Quinnert: Zufriedenheit, ein Lächeln auf dem Gesicht, Kreativität der jungen Menschen von der Straße im Handwerksbereich, oder wenn man keine Arbeit hat, versucht man etwas zu tun, zu basteln, zu verkaufen, nicht nur die Hand aufhalten. Nach dem Motto: Weniger ist oft Mehr.
 
Kap Express: Welcher Begriff kommt Dir sofort in den Kopf, wenn Du an Eure alte Heimat in Deutschland denkst?
Sylvia Quinnert: Stress, Arbeitsdruck, Unzufriedenheit, kalt, nass, grau, oder auch: ich, ich, ich und zuerst komme ich, dann noch mehr und mehr Kriminalität
 
Kap Express: Was fehlt Euch aus der alten Heimat? Produkte? Freunde? Lebensweise?
Sylvia Quinnert: *An Produkten fehlt es nicht, mit Geld kann man hier fast alles kaufen, was wir in Deutschland hatten. (Somerset West ist da schon eine Deutsche Hochburg)
*Freunde, ja ab und an, aber die kommen dann schon mal, oder in der heutigen Zeit ist Telefonieren via Internet so gut wie kostenlos
*Familie, dann schon mal unsere Tochter und die Enkelkinder, aber daran gewöhnt man sich. Und Besuchen kann man ja immer, wenn man will
Wir haben uns dieses Leben hier ausgesucht und leben unseren Traum. Wir sind Zufrieden und Glücklich mit dem was wir haben.
Wir bereuen diesen ‚Schritt in keiner Weise, auch wenn der Anfang schwer war. Arbeiten muss man überall und wir tuen dies eben nun an einem für uns besseren Ort.
Ja wir würden dies wieder tun, nur schade, dass wir es nicht schon früher gemacht haben.
 
Kap Express: Hast Du selbst Fragen, die Du beantworten möchtest?
Sylvia Quinnert: Ja, vielleicht an die Deutschen Medien…..oder auch Internetportale oder an „Besserwisser“
Die Frage (oder Feststellung) die uns unsere Gäste immer wieder erzählen, dass man ihnen im Vorfeld Ihrer Reiseplanung, den Kopf voll macht,
dass es doch sooo „gefährlich“ ist, nach Südafrika zu reisen. Wie kannst du nur, und da kannst du doch nicht hin….usw. usw.
Warum wird dies immer so dramatisiert, und meist von Leuten, die das Land noch nie bereist und erlebt haben.
Unsere Antwort:
Lasst dies doch bitte sein, ohne eine Ahnung zu haben, und ohne zu wissen, wo diese gefährlichen Ecken und Orte und Gegenden sind. Bitte sowas nicht Pauschalisieren.
Diese Gebiete gibt es, keine Frage, aber dieses sind Orte, wo niemand hingehen sollte. Das sind meist interne Konflikte in den Wohngegenden / Vororten der einheimischen Bevölkerung, in Durban, Johannisburg oder Kapstadt und anderen Großstädten. (auch in Deutschland geht man heute nicht mehr überall hin, oder?)
Erlebt das Land einfach erstmal selbst, passt euch dem Land und den Leuten, den Gegebenheiten einfach etwas an und seid „Normal“
Genießt das Land und dann erzählt bitte den „Anderen“, was ihr erlebt habt.
Wir sind uns sicher, es wird mehr Positives sein als Negatives.

Kap Express bedankt sich für das Interview!

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