Vor dem Strand von Kapstadt/St. James wurde am Samstag ein in dicken Seilen verwickelter Wal von den tödlichen Fesseln befreit.
JHM – Um 8:20 Uhr am Samstag beobachtet ein Zeuge, dass ein Wal vor der Küste in Schwierigkeiten ist. Ihm fällt das ungewöhnliche verhalten des Wales auf, der sich anscheinend nicht von der Stelle bewegen kann. Der Mann alarmiert die Seerettung (NSRI).
Die Mitglieder der NSRI bitten die Kollegen von dem SAWDN (SA Whale Disentanglement Network – „Südafrikanische Wal Entfesseler Netzwerk“) zu Hilfe. Mit zwei Booten fahren die Helfer aus Simonstown zur Küste bei St. James.
Nach der Ankunft vor Ort stellten sie fest, dass ein jugendlicher Südlicher Glattwal, wohl jünger als ein Jahr, etwa 600 Meter vom Strand von St. James durch ein Tau, das Fischer zum fixieren von Reusen benutzen, festgehalten wurde. Der Wal hatte sich anscheinend unter Wasser verfangen und hatte Schwierigkeiten über Wasser zu kommen, um zu atmen.
Dave Hurwitz, ein SAWDN-Freiwilliger, sagte, dass zwei Leinen den Wal unter Wasser gefangen hielten, so dass das junge Tier gezungen war, mit aller Kraft aus dem Wasser zu schnellen, um zu atmen. Die Seile haben ihn dann wieder unter Wasser gezogen. Seine Bewegungsfreiheit war stark eingeschränkt und die Seile schnitten sich in die Haut.
Die Helfer hofften, dass der Wal bereits abgekämpft und müde war. Das hätte das durchtrennen der Taue einfacher gemacht. Hurwitz beschreibt den Wal aber als frisch, lebhaft und voller Energie.
Der Wal war von 5 Tauen an der Schwanzflosse gefesselt, eines war um seinen Kopf gewickelt und schnitt in seine Unterlippe.
Die Helfer schnitten ein Seil etwa einen Meter von der Schwanzflosse entfernt durch. Dadurch lösten sich weitere Seilwicklungen von allein, auch weil der Wal seinen Körper rotieren konnte. Ein weiterer Schnitt war dann nötig um das Seilende am Kopf zu entfernen.
Als er völlig von den Seilen befreit war, rollte er sich noch einige Male, als ob er nicht gemerkt habe, dass er bereits befreit war.
Die SAWDN-Freiwilligen haben den Wal noch eine Zeit lang beobachtet. Er machte einen gesunden und kräftigen Eindruck. Nach etwa 4 Stunden war die Rettungsaktion beendet.