Am Morgen des 18. Juli, wurden die Mitglieder der südafrikanischen Walretter alarmiert.
Eine Seemeile vor der Küste zwischen Cape Point und Scarborough hatten Fischer einen Wal entdeckt, der sich in Fischerseilen mit einer Boje verstrickt hatte.
Freiwillige Helfer des SA Whale Disentanglement Network („Walentfesseler“) wurden aktiviert. Die NSRI (National Sea Rescue Institute) Simonstown setzte ihr Festrumpf Seenotrettungsboot „Eddie Beaumont II“ ein, um sich mit dem Fischerboot zu treffen und sich den Wal anzuschauen und die Situation zu bewerten.
Für die NSRI Freiwilligen bestätigte sich, dass ein junger erwachsener 9 Meter Humpback (Buckelwal) sich in einem Seil verstrickt hatte, an dem eine Boje befestigt war.
Die „Walentfesseler“ Lourens Eben, ein Western Cape Polizeitaucher und David Hurwitz, ein Charter-Boot Besitzer, die mit ihrer speziellen Ausrüstung Wal-Entflechtung durchführen, gingen dann in Simonstown an Bord des NSRI Bootes „Spirit of Safmarine III“ und wurden zum Einsatzort gebracht.
Die beiden Experten hatten einige Stunden zu tun, um den Wal von dem Seil, der Boje und einem Hummerkorb zu befreien.
David Hurwitz sagte:
“Etwa 20 Meter Seil waren rund um den Wal verwickelt. Sie hatten die beiden Flossen und den Schwanz umschlungen. An der rechten Brustflosse hing eine kleine Boje. Das Seil hatte sich so eng um das Tier gewickelt, dass es sich nicht mehr zu seiner gesamten Länge ausstrecken konnte. Der Wal war abgekämpft und müde.
Zu Beginn der Operation, manövrierten wir das Rettungsboot so nah an den Wal, wie möglich. Wir haben dann mit drei Schnitten das Seil zertrennt. Beim zerschneiden des Seils ging das mit einer Art Rute verlängerte Messer über Bord. Wir konnten es aber wieder finden und weiter arbeiten. Das Seil kam dann endlich ganz frei und wir konnten den Wal von der Boje und den Fangkorb mit zwei Hummern befreien. Die Hummer wurden ins Meer entlassen.
Der Wal war die ganze Zeit sehr kooperativ. Vermutlich fühlte er das wir ihm helfen wollten. Das Seil war hauptsächlich an der Unterseite des Tieres verheddert, so dass wir mit dem Boot sehr nahe an den Wal heranfahren mussten.“
Nachdem das Seil vollständig entfernt war, konnte der Wal sich wieder vollständig Strecken und schwamm mit kräftigen Schwüngen davon. Er fühlte sich wieder rundum wohl in seinem Element. Er kam mit kleineren Schnittwunden und Kratzern davon.