Historische Unterkünfte im Western Cape zeigen unterschiedlichste Facetten der kolonialgeschichte Südafrikas,
die bis 1652 zurückreicht, als Jan van Riebeck am Cape of Good Hope ankam – damals als Verwalter der ersten globalen Handelsgesellschaft, der Dutch East India Company, kurz VOC.
Seine Aufgabe war es, am südlichen Ende Südafrikas einen Posten einzurichten, an dem Schiffe auf ihrer Route nach Ost-Asien ihre Vorrät auffrischen konnten. Zu jener Zeit war das Kap von umherziehenden Khoisan bewohnt, die es kaum mit einer Flotte von über 150 Handelsschiffen, 40 Kriegsschiffen, 50.000 Angestellten und einer privaten Armee von 10.000 Soldaten der VOC aufnehmen konnten. Sie wurden regelrecht überrannt und teilweise versklavt, als der Außenposten zu einer Kolonie heranwuchs, in der sich zunehmend Holländer und andere Siedler europäischer Herkunft niederließen. Heute können Besucher in den wunderschön restaurierten Häusern der damaligen Zeit wohnen.
Kirstenhof Manor & Deli – Riebeek West
Im Mai 2006 wurde ein Stück Geschichte in Riebek West wiederbelebt, als Karen und Lourens Kirsten, nach einem Jahr der liebevollen Restaurierung, in einem Handelsposten aus dem 19. Jahrhundert am Fuße des Kasteelberg Berges ein Gästehaus und Restaurant eröffneten.
Riebeek West wurde Ende des 17. Jahrhunderts von Kapholländern besiedelt, die von Jan van Riebeeck zur Erkundung der Gegend ins Landesinnere Geschickt worden waren. Sie reisten entlang des heutigen N7 Highways an der Westküste Richtung Norden, wo sie fruchtbares Land fanden. Um 1800 war Riebeeck West eine florierende Stadt, in der Güter der umliegenden Farmer gehandelt wurden.
„Lebensmittel-Lieferant und Unterkunft für gebildete Stände“ kündigt das Schild an, das das Gut seit dem frühen 19. Jahrhundert ziert. Zu den illustren Gästen zählte die Mutter des berühmten Südafrikanischen Staatsmannes Jan Smuts. Das heutige Publikum schlürft seinen Champagner inmitten der alten hölzernen Scheunen, in denen damals Kaffee, Zucker und Mehl lagerte.
The Cape Heritage Hotel – Kapstadt
In den 1780ern wurde das Hotel am Heritage Square inmitten des ehemaligen Handelsviertels von Kapstadt gebaut. Die meisten der dortigen Häuser wurden um 1750 gebaut und von Tabakhändlern, Waffenschmieden, Bäckern, Wagenbauern und Textilfabrikanten bewohnt. Im selben Viertel befanden sich eine Pension, eine Kapelle, ein Leichenbestatter und die Quartiere der damaligen Sklaven. Noch heute steht hier eine der wenigen übrig gebliebenen Schmieden in Kapstadt, in der man dem Schmied selbst bei der Arbeit zuschauen kann.
Dreh- und Angelpunkt des Hotels ist der Hof, um den fünf anerkannte Restaurants liegen, die exzellentes Essen und eine fantastische Atmosphäre bieten.
Einer der ältesten lebenden Weinstöcke in Südafrika steht in diesem Hof – er wurde 1781 gepflanzt. Die Gäste des Hotels können ihr Frühstück unter dem Laub eben jenes Weinstockes genießen.
Bickley House – Sea Point
Es heißt, dass Admiral Lord Nelson das Bickley House Ende des 18. Jahrhunderts als seinen private Jagdsitz nutzte, wenn er sich am Kap aufhielt. Wobei seine Jagdleidenschaft sich zu jener Zeit mehr auf die wunderschöne Emma Hamilton konzentrierte – seine englische Geliebte. Sie besuchte Südafrika nie, lauschte aber gebannt den abenteuerlichen Geschichten vom Kap.
Damals war Sea Point – nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt – Jagdgebiet und Sportplatz.
Nach einer anstrengenden Jagd kamen die Jäger zum Bickley House, wo ihre Pferde aus Trögen Wasser tranken, in denen heute, zweihundert Jahre später, üppige Blumen wachsen.
Bickley House gehört zu den ältesten Häusern in Sea Point. Seine heutigen Besitzer schwedischen Ursprungs restaurierten es, ohne die ursprüngliche Substanz zu zerstören und eröffneten 2003 eine Lodge.