Wednesday, December 6, 2023
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Ermutigender Impuls für Afrika

Nachdem Michael Heise vor Beginn der Endrunde treffsicher den Weltmeister vorausgesagt hat, sieht er jetzt eine günstige Möglichkeit, dass Afrikas Probleme durch ein groß aufgelegtes Bildungsprogramm langfristig lösbar werden.

 

Allianz SE – Für den bunten, Schwarzen Kontinent bleibt zu hoffen, dass Heise auch mit dieser Prognose wieder richtig liegt.

Herr Heise, Glückwunsch, eigentlich sind Sie für ökonomische Prognosen zuständig und haben doch Spanien als Weltmeister getippt. Gab es Momente, wo Sie unsicher waren? Zum Beispiel nach der Niederlage gegen die Schweiz im ersten Spiel oder vor dem Halbfinale gegen Deutschland?

Michael Heise: Eigentlich nicht, Spanien hat immer guten Fußball gezeigt. Klar, nachdem die junge deutsche Elf so überzeugend gespielt hatte, war es natürlich tragisch, an der vorletzten Hürde zu scheitern. Aber an dem Abend war Spanien die bessere Mannschaft. Im Gegensatz zu England und Argentinien lieferten sie eine fast perfekte Partie. Im Endspiel hat der schöne Fußball gesiegt.

War aus Ihrer Sicht die Weltmeisterschaft ein Erfolg?

Heise: Ein großer Erfolg, wie ich meine. Eine bunte afrikanische Atmosphäre und eine gute Stimmung. Die afrikanischen Mannschaften sind leider relativ früh ausgeschieden, trotzdem bleiben sie sympathisch in Erinnerung. Man hat gesehen, wie viel Talent dort vorhanden ist. Nur die Hand eines neuen südamerikanischen Gottes hat Ghana daran gehindert, das Halbfinale zu erreichen.
Bezeichnend ist doch, dass Südafrika auf der Liste derjenigen Länder, die für die Olympischen Sommerspiele in Frage kommen, einen festen Platz hat
Im Vorfeld haben viele befürchtet, ein Chaos sei vorprogrammiert, so eine Riesenveranstaltung könne ein afrikanisches Land gar nicht organisieren. Wie war Ihr Eindruck?
Heise: Organisatorisch hat scheinbar alles geklappt. Verkehrstechnisch lief alles fast einwandfrei, die Sicherheit wurde gewährleistet und die Angst vor der Kriminalität hat sich als grundlos erwiesen.

Jetzt sind sämtliche Mannschaften, Funktionäre und Fans abgereist. Was bleibt am Ende für Südafrika übrig? Nur hübsche Erinnerungen, schöne Fußballstadien und ein paar neue Verkehrswege und Luxushotels?

Heise: Vier Wochen lang war Südafrika unter der Lupe der Weltaufmerksamkeit und hat es geschafft, einen sehr positiven Eindruck zu hinterlassen. Dieser wird noch lange nachstrahlen. Nicht nur Touristen werden Vertrauen gewonnen haben, sondern auch Investoren. Bezeichnend ist doch, dass Südafrika auf der Liste derjenigen Länder, die für die Olympischen Sommerspiele in Frage kommen, einen festen Platz hat. Dazu hat man in Südafrika gelernt, dass man Großprojekte annehmen und bewerkstelligen kann, wenn der Wille da ist. Mit Hilfe der Fifa hat Präsident Zuma jetzt die 1GOAL-Kampagne für ganz Afrika bekräftigt, mit dem Ziel, Bildung für alle zu ermöglichen. Mit dem Motto "Bildung schlägt Armut mit 1:0". Das ist der ermutigende Anfang eines langes Weges. Denn nur mit Bildung wird man Afrikas Probleme lösen können.

Und werden wir hier in Deutschland irgendwie von dem Erfolg der deutschen Mannschaft profitieren?

Heise: Die WM war für das Bild von Deutschland sehr positiv. Wirtschaftlich haben wir unser Ansehen ja in der letzten Zeit schon wieder verbessern können. Die Leistung der deutschen Mannschaft hat nun auch Sympathiepunkte gebracht.
Herr Heise, vielen Dank für das Gespräch.

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