Von Monika Kohut, Kapstadt – Louis Klamroth hat seit der Erscheinung von “Das Wunder von Bern” in 2003 in keinem Film mehr mitgespielt, sondern sich auf seine schulische Ausbildung konzentriert.
Nach dem Abitur an einer Privatschule in England absolviert er, zunächst in Guatemala und nachfolgend auf Haiti, ein Praktikum als Entwicklungshelfer in SOS-Kinderdörfern.
Nun möchte der heute 20-jährige wieder filmen und hat gerade das erste Casting hinter sich. “Ich glaube, daß ich durch meine Auslandserfahrungen sehr gereift bin, und diese Reife würde ich gerne in Filme wie zum Beispiel “Sin Nombre”, (Anm. der Red.: “Ohne Namen”) einbringen”.
In Südafrika und damit auch in Kapstadt sei er anläßlich der Filmvorführung zum ersten Mal, erzählt er. Auf meine Frage, wie er heute mit diesem großen zeitlichen Abstand sich und seine damalige Rolle sehe, antwortet er spontan: “Das bin immer noch ich. Die emotionale Identifikation ist ungebrochen da, zumal ich den Film in den vergangenen Jahren ja wiederholt gesehen habe”. Auch das Casting und die Produktionszeit seien nach wie vor präsent. “Da ist noch alles da ” die Anekdoten und Vorkommnisse, die sich am Set mit den Kolleginnen und Kollegen ereigneten, aber die geschichtlichen Einführungen durch meinen Vater, der zahlreiche Gespräche mit Kriegsheimkehrern geführt und auf Video aufgenommen hatte.
Fakt ist übrigens, dass Sönke Wortmann zunächst mich besetzt hat und danach erst meinen Vater”, bemerkt er beiläufig. Die gründliche Vorbereitung habe ihm sehr geholfen, die geschichtliche und soziale Dimension des Films zu verstehen, “zumal ich ja damals schon 13 Jahre alt war und nicht sieben, wie Matthias.”
Nach der Bedeutung des Inhalts aus seiner heutigen Sicht gefragt, meint er, es sei letztendlich die Geschichte einer nationalen Wiedervereinigung durch den Fußball. Der große Verdienst des Sports sei seiner Überzeugung nach, daß er Menschen überall auf der Welt zusammenführe. Und genau dieses “Wir – Gefühl” sei zurzeit hier in Südafrika spürbar. Überhaupt könne er sich sehr gut vorstellen, in einem afrikanischen Land zu leben, “denn ich bin total begeistert von der Freundlichkeit der Menschen hier”. Außerdem sei sein Französisch bei weitem nicht so gut sei wie sein Englisch und Spanisch. Zunächst aber wolle er in jedem Fall ” unbenommen aller schauspielerischen Ambitionen und Chancen – Internationale politische Beziehungen` studieren.